Dorfkirche Hermersdorf
Müncheberg (Brandenburg)
Die Dorfkirche Hermersdorf ist ein im 13. Jh. errichteter Feldsteinquaderbau mit eingezogenem Rechteckchor (ohne Apsis). Der im Grundriss quadratische Westturm wurde im 16. Jh. aus unregelmässigem, mit Backsteinen gemischtem Feldsteinmauerwerk errichtet und musste bereits 1613 erneuert werden. Auf der Westseite des Turms ist ein spitzbogiges, gestuftes Portal in Sichtziegelbauweise erhalten. Die Kirche wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt und 1952-54 wieder aufgebaut. Danach wurden jedoch kaum noch Unterhaltungsmaßnahmen ausgeführt. Es kam im Laufe der Zeit zu zahlreichen Schäden am Gebäude. 2001 gründete sich der Förderverein Dorf und Kirche Hermersdorf e.V., der zunächst eine Instandsetzung des Turmes erreichte, in dessen Glockenstube noch eine Glocke von 1620 vorhanden ist.
Zur ursprünglichen Ausstattung gehörte ein Marienaltar mit acht etwa 1 m hohen Holzskulpturen aus dem frühen 16. Jh. (um 1520), von denen die Anna Selbdritt und der Petrus erhalten sind. Sie werden der Werkstatt des Bernauer Altars zugeschrieben. Die bisher nur teilrestaurierten Figuren sind gegenwärtig in der Stadtpfarrkirche Müncheberg ausgestellt.
Aktuell zur Förderung vorgesehen ist die vollständige Restaurierung der mittelalterlichen Holzskulpturen der Anna Selbdritt und des Petrus, d.h. im wesentlichen die Wiederherstellung der Farbfassungen nach Befund. Nach vollständiger Instandsetzung der Hermersdorfer Kirche sollen die Skulpturen wieder dort aufgestellt werden. Bis dahin werden sie in einer Vitrine in der Stadtpfarrkirche Müncheberg präsentiert.