Stadtpfarrkirche St. Michael Werneuchen
Barnim
Die evangelische Stadtpfarrkirche St. Michael in Werneuchen ist ein großer 1873/74 in neugotischem Stil als Saalkirche errichteter Backsteinbau. Eine im Kern spätromanische Feldsteinkirche (13. Jh.) mit zweijochigem Netzgewölbe (16. Jh.) wurde dabei als eingezogener, gerade abschließender Rechteckchor in den Neubau einbezogen. Auch das Feldsteinfundament des 35m hohen Kirchturms stammt von einer Vorgängerkirche. Das im Grundriss rechteckige Langhaus ist mit einer dreiseitigen Empore ausgestattet. In den Seitenwänden unter den Emporen kleine spitzbogige Fensterpaare, über den Emporen hohe spitzbogige Maßwerkfenster. Die Ostwände von Schiff und Chor verfügen über blendengeschmückte Staffelgiebel. Der Turm wird seitlich durch Strebepfeiler und angebaute Treppenhäuser flankiert. Drei Glocken (zwei von1651, eine von 1964). Über den hohen spitzbogigen Schallluken vierseitige Uhrengiebel und ein spitzer Helm mit Schieferdeckung.
1958-60 erfolgte eine Restaurierung: Das Kirchenschiff erhielt eine flache Holzdecke, unter der Westempore wurde eine Winterkirche mit kleiner Orgel (Fa. W. Sauer, 1971) eingerichtet, Einbau farbiger Glasfenster (Lothar Mannewitz) und neues Altarkreuz (Fritz Kühn).
Es ist das gemeinsame Ziel der Kirchengemeinde und des Fördervereins, die Stadtpfarrkiche zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Werneuchen im Jahr 2047 denkmalgerecht instand zu setzen. Offensichtlich sind Feuchteschäden am Dach sowie Schäden an bauzeitlichen Holzteilen der Innenausstattung, der Treppen und des Turmes. Gefördert wird als erster Schritt die Erstellung eines Sanierungskonzeptes mit Kostenschätzung durch ein in der Kirchensanierung qualifiziertes Ingenieurbüro.